Sehr geehrte Frau Voß,
wir haben im Zuge der Schlichtung und auch im Rahmen der Ende 2012/Anfang 2013 geführten Diskussionen bereits über die Zusammensetzung der jeweiligen Schätzungen der Ausstiegskosten informiert. Den Stand der Schlichtung finden Sie beispielsweise in http://direktzu.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/stuttgart21/....
Einen Überblick über die letzte vorgenommene Schätzung finden Sie beispielsweise auf Folie 6 in der Präsentation zur Aufsichtsratssitzung vom 5. März 2013 (http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/mediathek/detail/... 2012 wären weitere rund 500 Millionen Euro für den Ausstieg aus Bau- verträgen von Stuttgart 21 fällig geworden, fast dieselbe Summe wäre allein für rückzuzahlende Zuschüsse aufzuwenden gewesen. Die Kosten für die Wiederherstellung des alten Zustands wurden grob auf 130 Millionen Euro geschätzt.
Allein die Rückabwicklung der Grundstücksgeschäfte hätte die Bilanz der Deutschen Bahn, Stand Ende 2012, mit fast 800 Millionen Euro belastet. Neben dem Kaufpreis mit Zinsen sind darin auch Mindererlöse und weitere Zahlungen enthalten. Insgesamt hätten die Kosten für die Rückabwicklung der Grundstücksverkäufe damit mehr als ein Drittel der geschätzten Ausstiegskosten von zwei Milliarden Euro ausgemacht.
Auch die Kosten für den Abbruch der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm waren sehr wohl den Ausstiegskosten zuzuschlagen. Das Projekt ist mit Stuttgart 21 aus gutem Grund vertraglich miteinander verbunden, denn nur gemeinsam können die beiden zusammen geplanten Schwesterprojekte ihren vollen Nutzen entfalten. Ohne eine hochleistungsfähige und schnelle Anbindung an den Knoten Stuttgart hätte eine in Wendlingen endende Hochgeschwindig- keitsstrecke keinen Sinn gemacht.
Diese enormen Kosten waren ein wesentlicher Grund dafür, dass der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn das Projekt mit seiner Entscheidung am 5. März 2013 unter schwierigen Rahmenbedingungen in ein ruhiges Fahrwasser gebracht hat.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dietrich